Nach 4,5h Schlaf musste ich aufstehen, die Tour ging schon um 07:30 Uhr los und ich war noch alkoholisiert und dachte: Oh Gott, wie soll das gehen?
Ich wusste auch nicht so genau, was mich da erwartete.
Wir fuhren ca eine Stunde hin und auf der Hinfahrt kamen allgemeine Infos über die Maya und wozu sie Höhlen und Cenotes nutzten. Rituelle Gründe. Opfergaben für den Regengott Chac, der bei Dürre um Hilfe gebeten wurde. In der ATM Höhle muss es zwischen 700-900 immer schlimmer gewesen sein mit der Nahrungsknappheit. Die Opfergaben und die Rituale wurden mit der Zeit zunehmend komplexer, die Maya drangen immer tiefer in die Höhlen, Chac wollte sich nicht mit Schokoladengetränken zufrieden geben, sondern da mussten schon Kinder geopfert werden und Gefangene.
In dieser Höhle sind alle Funde in situ, sie wurden von den Archäologen dokumentiert und man kann sie besichtigen, die Opfergefäße und die Skelette. So was wäre in Europa unmöglich und niemals touristisch begehbar. Auch die Tour an sich nicht, also mit und ohne Funde. Wir Archäologen hätten die Höhle und die Funde komplett dokumentarisch abgeklappert und alles eingetütet, damit es seine letzte Zeit in Kisten verbringt...
Man darf keine Kameras mitbringen, da es streng verboten ist, weil 2013 ein Besucher seine Kamera auf einen Schädel hat fallen gelassen, so daß er jetzt ein Loch hat. Die Fotos haben wir danach vom guide bekommen.
Nun aber zum Ablauf dieser spektakulären Tour!
Wir hatten alle nur Badehose oder Bikini, darüber eine kurze Hose und Shirt, Socken und Schuhe an. Und einen Helm mit Lampe. Sonst nichts. Dann haben wir drei Mal schwimmend mit den Klamotten den Fluss schwimmend überquert. Dazwischen läuft man, insgesamt 30min bis zur Höhle. Zunächst gibt es wunderschöne glitzernde Mineralienansammlungen, Stalagmiten und Stalaktiten, man schwimmt, läuft, kriecht, rutscht, klettert in der Höhle, also so ein bisschen Canyoning. Klaustrophobisch sollte man zudem auch nicht sein, man muss sich manchmal zwischen enge Felsen durch quetschen. Manchmal weitet sich der Weg und führt zu einem großen Raum dann weiter verwinkelt. Dann klettert man nach oben und zieht die Schuhe aus. In Socken läuft man vorsichtig an den Funden, an der Keramik, die übrigens von den Maya selbst nach dem Gebrauch kaputt geschlagen wurde, und an den Teilen von Skeletten vorbei. Am Ende kommt das einzige vollständig zu sehende Skelett
Wen es interessiert, hier eine vom guide empfohlene Doku über die Maya, vllt gibt es die auch in deutscher Übersetzung oder mit deutschen Untertiteln:
Ich fand es mega spannend und unglaublich beeindruckend.
ATM steht übrigens nicht für einen Geldautomaten, den man hier gefunden hat, sondern ist die Abkürzung für Actun Tunichil Muknal
🤩🤩🤩Sehr spannender und interessanter Bericht. Empfehlenswert👍👍👍
🤩🤩🤩fajny artykuł. Trzymający w napięciu. Polecam. 👍👍👍