Nach dem Pub-Essen mit den englischen Jungs, die ich zufällig auf der Straße getroffen hatte, bin ich mit dem Nachtbus-eine gute Möglichkeit Zeit zu sparen, wenn sie knapp ist-nach Cuenca gefahren, der dritt größten Stadt Ecuadors. Da konnte ich auch sofort in das Privatzimmer einchecken und die Stadt unkoordiniert erkunden.
Cuenca war bis 1500 noch von jedweden Eroberungszügen unberührt geblieben und wurde von den Kañari Indianern unter dem Namen Guapondelig bevölkert.
Dann kam ein Inkaherrscher und nahm die Stadt ein (der Name wechselte zu Tumipampa) und errichtete hier ein wichtiges religiöses und kulturelles Zentrum zwischen Quito und Cusco. Als die Spanier herkamen, lag alles bereits in Trümmern aufgrund des Erbfolgekrieges zweier Inka Herrscher. 1557 erhielt die Stadt dann den heutigen Namen (eigentlich
Santa Ana de los Cuatro Ríos de Cuenca).
Ich bin erstmal die Kirchen abklappern gegangen, es gibt eine alte Kathedrale aus dem 16. Jh.
und eine aus dem 19. Jh. mit schönem Ausblick von oben auf die Stadt und den Haupt-Platz.
Sonstige Eindrücke der Stadt
Ich habe dann spontan beschlossen, eine Rundfahrt mit dem zweistöckigen Open Air Bus zu fahren. Ganz gemütlich sich die Geschichte und die Orte vom Bus aus angucken -ich war natürlich auch etwas müde und das passte ganz gut.
Die Tour fuhr auch auf den Berg hinauf, so dass ich eine gute Aussicht auf die Stadt hatte.
Ich fand es sehr lustig, mit diesem Bus zu fahren
Die Panama-oder wie wir ja jetzt wissen Ecuadorianischen Hüte (sombrero de paja toquilla) werden in Cuenca produziert und weltweit exportiert. Sie sind handgemacht und haben eine große Preisspanne -je enger und feiner geknüpft, umso teurer, da aufwendiger und länger hergestellt -ein Hut kann auch gut 5000 Dollar kosten. Meiner hat 50 Dollar gekostet, ich hab ihn aus einem Fachgeschäft. Ich konnte mich nicht entscheiden und habe letztlich einen klassischen Hut genommen.
Wie Viola, eine witzige Reisebegleitung, die ich in Mindo kennengelernt habe, so schön beschrieben hat, hier im Wortlaut ihr Text zur Hutherstellung:
"Das Material um den Hut herzustellen sind die Blätter der Toquilla Palme. Diese werden abgeschnitten, zerfasert und dann gekocht. Je feiner die Fasern sind, um so höher ist dann die Qualität der Hüte. Die Rohlinge werden in Hand- und Heimarbeit hergestellt und die Fabriken kaufen diese auf um sie fertig zu stellen."
Ich bin relativ früh ins Bett, da ich ja ohne gebuchten Flug am nächsten Abend in Cuzco in Peru sein wollte...
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