Morgens in Cartago bin ich um sechs aufgestanden, um Rührei zu machen (da muss ich immer an meinen Stiefvater denken, der macht die besten Rühreier der Welt!) und die Umsteigeorte in San José aufzuschreiben.
Ich suchte nach dem Handy-Söckchen, das mir meine Mama selber gestrickt hat (wie Katha neulich treffend sagte, die Söckchen hat man vor 15 Jahren oder so für die Handys benutzt-das erinnert mich wiederum an die gehäkelten Klopapierrollen, die man sich (warum nur?!) im Auto auf die hintere Ablage gestellt hat). Ich hatte das Handy-Söckchen zum trocknen aufgehängt und abgehängt, aber ich sah es auch in der Waschküche nicht und erinnerte mich auch nicht, es eingepackt zu haben. Oh nein, ich muss alles, was ich sorgfältig eingepackt hatte (ich hasse das so!) wieder auspacken. Es wird schon im Rucksack sein, woanders kann es nicht sein. Gleichzeitig fing ich an, mein Haargummi zu suchen, es war mein letztes. Und reisen, während der Rucksack an den Haaren hinten zieht, geht gar nicht! Also erst Haargummi suchen, dann Socke. Irgendwas brachte mich dazu unter dem Bett zu leuchten und zu gucken und da war die Socke! Niemals hätte ich die da gesucht. Das Haargummi war auf dem Tisch. Hätte ich das Haargummi also vorher auf dem Tisch gefunden, hätte ich die Socke unwiederbringlich verloren! Und die ist mir echt wichtig, vor allem, nach dem ganzen Handy Stress. Und hat ja Mama mit viel Liebe gemacht!
Die Besitzerin war auch wach und ich redete mit ihr kurz. Sie sagte, ich hätte Glück gehabt mit der Wäsche und der Sonne, normalerweise ist es hier sehr feucht.
Ich ging auf den Bus. Der kam nicht und ich beschloss schon mal in Richtung Busbahnhof zu laufen. Als sich der Bus näherte, winkte ich ihn heran, der fuhr aber weiter. Ahhhhhh Mann! Dann lauf ich halt, gell, pura vida, was?! Das ging wirklich ganz gut und die App hatte Unrecht, dass nur jede Stunde der Bus nach San José fährt. Ich bin eingestiegen und 10 min später war der voll zur Abfahrt. Ich konnte mit der neu installierten movit App auch offline die Haltestellen unterwegs lesen und sogar die Route einsehen. Perfekt! Ich kannte die App zwar schon, aber damals fand ich die nicht so toll. Für offline Situationen unersetzlich. Mit Richtungen, wo die Busse hinfahren. Ich bin in San José auch richtig ausgestiegen, ich wusste aber nicht, ob der Bus noch kommt oder an mir schon vorbei gefahren ist? Es fuhren im 15 Sekunden-Takt Busse, da kann man schon mal den Überblick verlieren. Was nun? Laufen? Okay! Mit der App ging das sehr gut. Ich entschied mich auf der Hauptstraße zu laufen und dann zum Terminal abzubiegen. An einem Park aber ging ich gerade aus weiter, da das kürzer war. Anfangs war es noch modern und belebt und ich hab mich sicher gefühlt, neun Blocks vor dem Terminal änderte sich das schlagartig. Obwohl ich auf der gleichen Straße war, begab ich mich in ein Slum. Ich sah gerade zwei Polizisten, die zwei Männer abtasteten, die mussten ihre Sachen ausziehen, wahrscheinlich Drogen. Es stank zunehmend nach Urin und der Müll an der Seite stapelte sich. Die Menschen am Straßenrand waren alle völlig mit Drogen vollgepumpt. Aber sie ließen mich in Ruhe. Es war schon echt ziemlich krass, weit war es aber nicht mehr, noch vier Blocks. Mir war unwohl, aber ich entschied mich einfach strikt und flott im Tempo zu bleiben und auf nichts zu reagieren und nicht stehen zu bleiben (und schon gar nicht Fotos zu machen, da wäre ich wahrscheinlich einfach ausgeraubt worden). Aus Interesse las ich, einmal am Busbahnhof angekommen, der nicht weit vom Slum entfernt war, dass ich an einer Straße, der Calle 8, das zu den gefährlichsten Gebieten in San José gehört, vorbei gelaufen bin. Und gleichzeitig fiel mir ein, dass mein eigentlicher Plan war, wenn das mit dem Bus nicht klappt, mit uber zu fahren. Tja. Das hatte ich durch den Handymangel und dem Chaos einfach vergessen. Aber es ist gut aus gegangen.
Ich aß noch einen Hamburger und trank Kaffee und telefonierte noch kurz mit Mama. Ich sagte ihr, ich würde 4,5h brauchen. Bald nach San José gerieten wir in einen 1,5 stündigen Stau in den Bergen. Danach immer wieder, auch durch irgendwelche Streiks oder so. Statt um 14:30 Uhr waren wir um 17 Uhr da. Das war es wohl mit dem Nachmittags-Strand. Dann fahr ich eben morgen später und dann kann ich morgen noch in den Park mit Strand. Also schnell einchecken und dann zum Sonnenuntergang an dem bezahlfreien Strand auf der anderen Seite. Handy-Kamera ausprobieren.
Weder der Strand noch der Sonnenuntergang waren spektakulär, aber immerhin habe ich was unternommen und war kurz im Wasser.
Zurück im Hostel habe ich mich im Pool erfrischt und hab dann Fisch auf karibische Art gegessen. Hier leben nämlich viele Afrokariben, die kreolisch sprechen. Im Restaurant traf ich auf ein französisches Paar, das mich aus Montezuma kannte. Ich konnte mich nicht an sie erinnern.
Cahuita ist ein kleiner, aber sehr sympathischer Ort. Hat mir von der Freundlichkeit jedenfalls viel besser gefallen als Montezuma.
Nachts ist diese Krabbe in den Pool geklettert und ist an dem Chor gestorben
Morgens habe ich alles zusammen gepackt, ich wollte ja noch zum Park. Das Hostel hat morgens einen Shuttle Service zum anderen Eingang des Parks angeboten. Um 08:30 Uhr fuhren wir los, kurze Zeit später lief ich mit zwei älteren Deutschen, den kilometerlangen Holzsteg über das Feuchtgebiet.
Wir hörten die Frösche, sahen aber keinen einzigen. Von oben auch schwer zu erkennen.
Wir kamen am Strand an, und bald verabschiedete ich mich von den beiden, schließlich musste ich noch nach Panama und hatte ne ganze Strecke noch vor mir.
Auf der anderen Seite waren plötzlich massig Leute, und dort, wo es viele Leute gibt, gibt es auch die Kapuzineraffen.
Ich ging deswegen nur kurz ins kristallklare Wasser, wäre ja fast ein bisschen lustig, wenn jetzt ein Affe meine Sachen und damit auch mein Handy klaut.
Ich fotografierte diese Palme
und sah in der Nähe eine Tasche herum liegen, suchte nach der Person, der sie gehörten-nicht, dass diese womöglich noch ihre Sachen nicht im Blick hat und ein Affe kommt. Und wem gehörten die Sachen? Katha! Sie war für einen Tagesausflug hierher gekommen (sie ist auf dem Bild versteckt zu sehen). Ich unterhielt mich mit ihr kurz und lief dann weiter. Das war jetzt sicher dass letzte Mal, dass wir uns sahen, denn sie fährt bald nach Hause zurück.
Am Schluss musste ich wirklich sehr schnell gehen, ich wollte noch Dollar abheben, duschen und auf den Bus um 12:50. Unterwegs traf ich auch das französische Pärchen, hielt aber nur eben kleinen Smalltalk. Immerhin habe ich einen von den hier häufig vorkommenden Waschbären von hinten kurz gesehen. Und wenige Fotos im Wald gemacht.
Dollar habe ich am Automaten keine bekommen, aber ich hatte das packen und duschen geschafft, der Bus kam eh etwas später und fuhr dann bis zur Grenze. Über die Brücke, und ich war in Panama.
Ausreisegebühr 8$, dann Geld holen (immer 6,50$ für jede 250$), dann sprach mich ein Typ an wegen shuttle. Er hat das so aufdringlich gemacht, dass ich einen Bus nehmen wollte. Es war mir dann klar, dass ich vielleicht auf diese Weise inklusive Umsteigen länger brauchen würde. Also nahm ich den Shuttle für 10$ zum water taxi. Ich tauschte vorher meine übrigen Colones gegen Dollar beim chino ein (da meistens die Chinesen die Supermärkte besitzen).
Hier in Panama werden natürlich viele Chiquita (früher United Fruit Company)-Bananen exportiert
Die Bootsfahrt von Almirante nach Bocas ging nur eine halbe Stunde.
Dzięki Mayuś za pochwałę 🤩🤩🤩😘😘😘