Hier nochmal das Häuschen vom Garifuna-Bobby im Dschungel
Nachts habe ich die Brüllaffen gehört und manche Geräusche um das Haus herum, die ich keinem Tier zuordnen konnte. Bobby hat noch abends im Zimmer Copal verbrannt und das Zimmer geräuchert, damit keine Moskitos kommen. Und tatsächlich, kein Moskito! Die Fenster waren offen, es kommt hier jetzt kein so ein Tarsier Affe (mit den Glubschaugen) hier herein spaziert? Ne, der Hund ist ja da. Aber der wollte mitten in der Nacht raus. Kurzum habe ich die letzten Nächte nicht so viel und fest geschlafen. Das möchte ich gern heute aufholen. Erstmal Pause von den Abenteuern.
Aber es kam anders. Wir sind pünktlich los und ich lief schon mal mit den Rucksack vor, damit ich den schlimmsten Teil mit dem Motorrad, den durch den Dschungel, umgehen konnte. Am Bach wollte ich meine vermatschten Schuhe hinein tunken und rutschte aus. Rechter Fuß versenkt. Na ja, immerhin nicht komplett mit dem Rucksack..Er kam nicht hinterher mit dem Motorrad und sagte etwas, was ich nicht verstand, weil ich ihm gleichzeitig sagte, ich wäre gerade in den Bach ausgerutscht. Noch 15 min bis 8,ich sollte um acht da sein. Dann kam er mit dem Auto, sein Motorradreifen sei platt, er hätte das gestern schon gemerkt, das was nicht stimmt. Er musste nochmal durch den Dschungel nach Hause laufen, da seine Autobatterie den Ventilator betrieben hat. Er ist seit zwei Monaten nicht mehr mit seiner Schrottkarre gefahren, also Glück, dass er ansprang bzw hat er kurz dran herum geschraubt. Ich war froh, dass wir nicht mit dem Gepäck mit dem Motorrad gefahren sind. Die Gruppe war noch nicht da und ich fragte, ob ich kurz frühstücken gehen könnte. Also gingen wir frühstücken und trafen auf die Deutschen von gestern Abend. Dann verabschiedeten wir uns voneinander. Schon ein komischer Vogel, aber ein netter.
Die Gruppe, dank der ich heute nach Puerto Barrios fahren konnte, war nicht wegen der Beerdigung da, sondern war gestern auf einer Hochzeit und aus El Salvador.
Die Fahrt war holprig, und dann kam die Gewitterwolke und hohe Wellen, die aus verschiedenen Richtungen kamen. Und das war nur so ein kleines Motorboot.
Es fühlte sich wie eine lange Fahrt im Europapark an, wie eine Wodan Fahrt, bevor es die Polster gab. Wie viel so ein Boot wohl aushalten kann, wenn es über so eine hohe Welle surft und dann hart aufschlägt? Wir wurden nass.
Die Farbe des Meeres wechselte zu pechschwarz wie Teer und hatte etwas bedrohliches. Die arme Oma aus El Salvador hat sich dann über ihren Schleier noch eine lustige Mütze aufgezogen.
Wir stoppten mitten in diesen hohen Wellen, mitten auf hoher See. Der Schiffsjunge verstaute die Taschen unter einer Plastikdecke und wir versteckten uns unter den Plastikfolien. Das Boot schwankte und der Kapitän sagte dem Schiffsjungen, er solle sich beeilen, bevor jemand anfängt zu kotzen.
Dann endlich war die Gewitterwolke überwunden, aber es fing an zu regnen. Und klarte immer wieder kurz auf, das Meer wechselte wieder seine Farbe.
Nach ca 1:30 Stunden waren wir da. Schnell zur Einwanderungsbehörde Stempel holen und auf das Boot nach Livingston warten, das erst abfuhr, als es voll war. Das Boot war genauso groß wie das letzte
Nochmal ca 30 min bis Livingston.
Nach dem Check in hat mir der Rezeptionist das typische Giffiti ausgegeben,ein Rum mit verschiedenen Gewürzen.
Und dann kam das, was ich schon lange nicht mehr hatte: Eine richtige Dusche, und als extra Bonus, was ich so lange nicht mehr hatte, dass ich mich nicht daran erinnern kann, wo es das letzte Mal war, eine warme Dusche! Ja, über so einfache Dinge kann man sich freuen!
Danach bin ich durch das Dorf geschlendert. Garifuna mit Kekchi Maya gemischt, viele von den Kekchi haben den typischen mehrfarbigen, schweren Rock an (wie das Musterbeispiel aus dem Showroom des Farmers in Indian Creek zeigt)
Übrigens tragen sehr viele Maya, ob Mopan oder Kekchi, ganz bestimmte Goldohrringe, von denen einer um die 200€ kostet, mit verschiedenen Motiven in der Mitte
Livingston ist wirklich schnuckelig
Ich wollte das traditionelle Essen hier probieren, Tapado, eine Suppe mit ganzen Krabben, Fisch, Gambas, Kokosmilch, Mehlbananen und verschiedenen Gewürzen. Sehr lecker, und da ich noch nie eine ganze Krabbe gegessen habe, wusste ich erst bei der dritten Krabbe, wo sich genau das gute und wenige Fleisch versteckt.
Das Hostel liegt direkt am Pier. Mit Hängematten. Diese Entspannung ist genau das richtige für mich.
Da sitze ich und schreibe, und die Maya Mädchen, die hier wohnen, fragen mich, ob ich mit ihnen Trampolin springe? Ja, bisschen später, sonst kommt Frau Krabbe und Herr Fisch oben wieder raus.. Hehe...
Also war ich Trampolin springen, meine Güte, ist das anstrengend, aber ich hab immerhin 10 Minuten durchgehalten. Früher konnte man das stundenlang machen?!
Ein schöner Margarita zur Belohnung
Morgen geht's mit dem Boot zum Río Dulce, dann mit dem Shuttle Bus (6 Stunden) nach Lanquin. Ich werde am Hostel abgeholt. Luxus.
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