Punta Gorda

Heute hatte ich noch einen schönen Morgen mit der Kekchi Familie. Sie weben auch eigene Handtaschen

Das ist die Familie

Dann fuhr ich mit den alten Schulbussen nach Punta Gorda, die Fähre sollte laut Internet gegen 13 Uhr kommen.

Ich lief also zur Einwanderungsbehörde, um meine Ausreisegebühr zu zahlen. Der Beamte sagte zu mir:Ich hab eine schlechte Nachricht für Sie, samstags und sonntags fahren keine Fähren. Erst Montag wieder.

Waaaas? Oh ne! Was mach ich denn jetzt? Gibt es nicht andere Boote, irgend jemand muss doch dahin fahren!? Ja, es gibt Boote, die kosten aber das Doppelte oder Vielfache. Fragen Sie bei dem Charterservice nach. Da war aber niemand. Also bin ich zur Bar und hab mein erstes Bier seit Tagen getrunken. Auf dem Rückweg waren immer noch die Rolläden unten. Also erst mal was essen und dann wieder hin. Leckere kreolische Garifuna Küche!

Nach dem Essen konnte ich dann jemanden im Garten entdecken, ja normalerweise gibt es keine Boote, ich hätte Glück, dass ein Boot heute aus Guatemala gekommen ist und morgen früh nach Puerto Barrios fährt, dann nur noch ein kurzer Bootstrip nach Livingston. Morgen um acht. Super, 100BZ, auch ok. Gekauft!

Der Koch vom Restaurant hatte mir gleich angeboten, bei ihm zu pennen im Dschungel, was mir zunächst etwas unheimlich war. Also fragte ich in verschiedenen Hotels und Gästehäusern nach. Alles ausgebucht oder sehr teuer, weil heute ein Hotelbesitzer beerdigt wird und viele Leute kommen. Aha. Dann unterhielt ich mich mit dem Koch, Bob. Und konnte Vertrauen aufbauen. Es war auch nicht weit weg, 10 Minuten mit dem Motorrad. Mit meinem Gepäck auf dem Motorrad?! Ok, nächstes Abenteuer. Ich betete auf dem Motorrad, es waren einfach viele Schlaglöcher und ich hatte kein Helm. So sieht es bei ihm aus

Er zeigte mir seinen Dschungel Garten und ich war zufrieden. Dann machte er sich wieder fertig, er müsse weiter im Restaurant arbeiten. Ich sagte, ich bleibe hier mit den Brüllaffen und so. Er meinte, nein, du musst doch nachher auch noch was essen etc. Ja, ok, aber wieder diese Straße und nachts zurück und dann ein Stück durch den Dschungel laufen? ... Hm, ja, okay.

Also fuhren wir wieder in die Stadt. Dort habe ich einen Spaziergang durch Punta Gorda gemacht. Da gibt es zwar Meer, aber keine Strände und es ist ziemlich dreckig. Zurück bin ich durch den Friedhof, vielleicht sehe ich, wo der Hotelbesitzer begraben wurde heute?

Dann war ich wieder zurück im Beach Restaurant, wo Bob arbeitet. Eigentlich heißt er Luke Robert.

Da traf ich auf einen jungen Maurer und seinen Onkel und unterhielt mich einige Bierlängen mit ihnen über ihren und meinen bisherigen Trip..und so verging die Zeit bis 21:30 ganz schnell. Das Gas war aus, so daß ich dort nichts mehr gegessen hab. Ich sah, wie viele Biere der Gute schon getrunken hatte und wir brachen zum Chinesen auf. Dann die Heimfahrt. Ich betete rauf und runter. Im Dunkeln, Schlaglöcher, gut was getrunken, auf dem kleinen Motorrad, durch die großen Pfützen, Steine, schmalen Wege. Ohne Helm. Vater unser im Himmel... Gegrüßet seist du Maria... Und dann waren wir fast da. Den Hund noch beim Cousin abholen. Muss der Hund jetzt auch noch vor das Vorderrad laufen! Bob meinte, ach krass, die Hündin mag dich ja. Ich sagte, ja ich trage auch das Essen. Ne, normalerweise akzeptiert sie niemanden an meiner Seite. Ja, Glück gehabt! Du hast halt ne gute Energie. Aha. Das höre ich zum zweiten Mal heute.

Als ich in der ersten Bar war, kam der Typ rein, der auch in Independence, als ich zum Busbanhof mit einem Auto mitgenommen wurde, mitfuhr. Der Alki oder komische Typ, der alle anquatscht. Ein armer Schlucker. Er erkannte mich auch und setzte sich zu mir. Er ist heute wegen der Beerdigung hier. Der verstorbene Typ war reich, und deswegen hat er sich billig eine Hose gekauft und zieht sich nachher um, um umsonst an dem reichen Büfett zu essen. Er könne mir die Karten lesen, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, ich lehnte ab und sagte, ich möchte meine Zukunft nicht wissen. Dann sagte er, ich sehe, du hast eine gute Seele.

Also aßen wir das chinesische Essen im kleinen Häuschen im Dschungel. Er erzählte mir, dass das Boot, das morgen mit mir nach Guatemala fährt, heute wegen der Beerdigung nach Punta Gorda gefahren ist und deswegen morgen früh wieder zurück fährt. Glück gehabt!

Zum Schlafen noch einen Joint, das braucht er. Ich schlafe in der Hängematte, und er in seinem großen Bett. Ich wollte nicht im gleichen Bett schlafen, bei aller guten Seele und Vertrauen. Seinen Wecker hat er auf 05:30 gestellt, zur Sicherheit. Wir werden eh von den Brüllaffen geweckt oder vom Hund.

Noch einmal morgen mit dem Motorrad mit Gepäck in die Stadt, dann habe ich es geschafft...