Über den gestrigen Tag gibt es wenig zu berichten, 04:30 Uhr aufstehen und mit dem shuttle (der Fahrer hatte es eilig und musste alles überholen) nach San Pedro de la Sulla an eine Tankstelle, um da das Fahrzeug zu wechseln. Ich hab vor allem im letzten Abschnitt ein bisschen geschlafen. Um 12:30 Uhr wurden wir an der Fähre abgesetzt und mussten in der brüllenden Hitze noch vier Stunden ausharren, bis unsere Fähre fuhr...
Zum Sonnenuntergang kamen wir dann in Utila an.
Im Hostel habe ich kurz eingecheckt und war dann einen dive center aufsuchen, um Tauchgänge inklusive Refresher für den kommenden Tag zu finden. Ich meldete mich für den Norden der Insel, wie ich von Jonas wusste, das Highlight und selten befahren, an, und hatte ein gutes Gefühl. Ich musste noch Fragen ausfüllen und hatte mit paar Fragen mit komplizierten Tabellen, die ich nicht mal im Kurs hatte, zu kämpfen. Außerdem wartete ich auf Antwort von Estelle, mit der ich zum Abendessen verabredet war. Schließlich ging ich um halb neun zum kaputten Geldautomaten und fand einen anderen mit Gebühr. Endlich ging ich zum essen, allein, ein fast food-Essen- baleada, ein Nationalgericht, das eigentlich sehr schnell geht - 1,5h lang. Um elf war ich dann im Bett.
Die Nacht war mega feucht-heiß. Ich wachte oft auf. Um sechs ging der Wecker, schnell noch zusammen packen und Müsli frühstücken.
Die Ausrüstung war schon vorbereitet, kurz noch erklärt, wie man die Ausrüstung zusammen schraubt, alle aufs Boot und los! Auf dem Boot gab uns Gil, unser dive master, eine kurze Übersicht über die skills, die wir heute machen würden. Jaaaa, natürlich die geflutete Maske und Nase durfte nicht fehlen.
Dann mit großem Schritt ins Wasser und erste Übung Schnorchel Atemregler-Wechsel. Dann sind wir in ca 10 Meter Tiefe runter. Achso, ich dachte wir gehen in nicht so tiefes Wasser für die Wiederholungen. Alle Übungen gingen erstaunlich gut, dann kam meine Horrorübung, die aber auch ganz gut ging. Ready für den fun dive.
Wir haben gleich mal einen Stechrochen im Sand gesehen und viele tolle Korallen, nicht so viele Fische, aber solche, die ich noch nie gesehen habe, weiter Langusten, grosser Einsiedlerkrebs, vermeintliche Korallen, die sich frei bewegen, Haarsterne. Und am Ende waren wir noch mit Delfinen schnorcheln! Dafür mussten wir dem captain extra 250 lempiras geben.
Ich fand es sehr schön, dass ich meine Erfahrung im Tauchen erweitern konnte. Umso mehr Übung, umso besser, klar.
Sobald ich die gopro Aufnahmen von Gil habe, stelle ich sie nachträglich hier rein. Ich hab nämlich welche von mir beim tauchen, die ersten! Ich hab mich nur für die Aufnahmen mit den Delfinen getraut selber meine gopro mitzunehmen. Ich brauche einfach beide Hände frei beim tauchen.
Danach war ich wieder baleadas essen, mit languste und Avocado. Das war etwas enttäuschend, da es paniert war und viel zu salzig. Dafür bekommt man frische Säfte für weniger Geld als für ein Bier.
Ich bin dann durch die Stadt geschlendert und hab die Französin getroffen, um mit ihr nach vielen Stops unterwegs endlich an dem Strand anzukommen, ich wollte endlich entspannen und mich abkühlen. Sie ist dann weiter gegangen, da sie mit ihrem Tanga die Kinder (się aber überall waren) nicht zu erschrecken..
Ich war mit einem netten Mann aus San Francisco, der gerade mit seiner Freundin hier ist, beide waren auch im shuttle von Copán, die ganze Zeit im Wasser und war mal wieder die Ausheulschulter (passiert mir sehr häufig, dass Männer, die ich nicht lange kenne, mit mir über ihre Beziehung reden). Er hat gerade Probleme mit ihr bzw. sie scheint wohl einfach depressiv zu sein und er macht alles falsch,sie ist mit allem unzufrieden. So ein wirklich positiver Mensch, schade für ihn.
Ich musste mich, als ich aus dem Wasser kam, schnell abtrocknen. Man kann hier kaum still sitzen. Warum? Unglaublich viele Sandfliegen, die mich, wie alle Moskitos, Bremsen und andere Viecher, einfach lieben. Die einzige Lösung wäre gewesen, sich direkt komplett mit einem Mittel einzusprühen.
In Utila läuft und fährt man eine schmale Straße entlang. Und zwar vor allem mit Roller, Motorrad und Tuktuk. Es ist sehr heiß tagsüber (die Zeit vor der Semana Santa ist wohl besonders schwül) und man muss höllisch aufpassen, dass man nicht umgefahren wird, Jonas hat erzählt, da sterben einige hier.
Abends war ich noch Tuna-Steak essen und hab mich lange mit Oliver unterhalten, ein Däne-Schweizer, der ein Sprachtalent ist und im Tessin wohnt. Er hat ein bisschen Pech. Er wollte auf Utila einen open water Tauchschein machen, war dann erkältet und am letzten Tag seines Kurses hat er sich beim Beach-Volleyballspiel den Fußnagel abgerissen, weil unter dem Sand Beton (!) ist. Scheint wohl schon öfter vorgekommen zu sein...
Hab mich jedenfalls lange mit ihm unterhalten und er denkt ziemlich ähnlich wie ich.
Hier auf Utila rauchen gefühlt alle Marihuana. Echt übel. Aber erinnert mich bisschen an Caye Caulker. Nein, Mama, ich nicht.
Heute habe ich im Dive Center übernachtet, in einem bierz Bett Zimmer. Und ich habe mich so gefreut, dass ich allein da drin bin. Die Freude war sehr kurz, als ich mein Schlafshirt vom Bett in die Hand nahm, krabbelte eine Kakerlake über meine Hand und versteckte sich unter dem Betttuch.Dann lief eine kleinere Kakerlake über meinen Fuß. Die zertrat ich, die große fing ich ein und entließ sie nach draußen. Bett getauscht und Kopfkino bitte ausschalten...
Też bym się napił (z tego słoiczka). Młodość!!!