Heute habe ich Fer und Clau wieder getroffen und wir sind über eine lange, holprige 'Straße' im Dschungel nach Uxuxubi gefahren, was auf Maya so viel heißt wie 'Pfeife'. Hier gibt es Jaguare, Schwarze Panther, schöne Toh Vögel mit einem langen, blauen Schwanz, der wie eine Kuckucksuhr hin und her wackelt und tok macht, Schlangen, Taranteln, Affen.
Dorthin dürfen Touristen, und das sind maximal 30 pro Tag, nur mit Quads und einem guide hinfahren, sonst nur Anwohner. Da sie vor ein paar Jahren hier Land gekauft haben, durften wir also dahin fahren.
Dort gab es zwei Lagunen, eine für Kajak Fahrer und eine mit Krokodilen und einer Zip line über diese Lagune
Dann waren wir in der Cenote schwimmen, im Vergleich zu den bekannten und überlaufenen sehr klein und ruhig.
Wir waren dann bei der Familie, bei der die Touristen kurz einkehren und Kekse kaufen, diese besitzt das meiste Land. Haben da traditionelles, selbstgemachtes Essen bekommen und uns lange dort aufgehalten. Die Familie ist unheimlich gastfreundlich.
Zuerst gab es selbstgemachte Tacos- ich durfte auch etwas mitmachen, und fantastischen Reis mit Flußshrimps. Später habe ich noch einen Tamal probiert.
Die Tacos werden aus gekochtem Mais, der dann durch den Wolf(Fleischwolf kann ich ja nicht sagen, also Maiswolf) gedreht wird, mit etwas Mehl und Butterschmalz gemischt produziert wird(die Taquerías haben zwar auch von der Lokal-Taco-Produktion die Tacos, die sind aber kleiner und sehr viel dünner).
Aus der gleichen Masse macht man Pozol, ein Maisgetränk mit Wasser gemischt, ich glaube das trinken auch die Lakandonen-Maya im Dschungel an der Grenze zu Guatemala im Süden, die ich letztes Jahr kennenlernen durfte.
Tamales macht man mit der Grundnaismasse, Öl und Wasser und ganzen Bohnen und wickelt das dann in ein Bananenblatt ein. Das Feuer ist den ganzen Tag an, schließlich kochen die gefühlt den ganzen Tag über frisch.
Cola ist hier das Nationalgetränk und Bier trinken eher nur Touristen, oft gibt es in einer Taquería kein Alkohol.
Sie haben ihre eigenen Schweine, Hühner und Truthähne, die sie selber schlachten. Für ein schwarzes Schwein, das kleiner ist als unsere Masttiere, braucht Ramón ca fünf Stunden, von der Schlachtung bis zur Portionierung. Ich hätte 2,5 Tage geschätzt.
Der Sohn Ramón ist hier aufgewachsen und ging gegenüber von der Küche in die Schule und studiert jetzt in playa del carmen. Es gibt noch paar Reste, die daran erinnern.
So sieht es in der Küche sonst aus, ein kleiner Hausschrein zum Gebet, Hühner und Hähne, die rein und raus gehen (übrigens ganz normal, da ja alles draußen ist, sonst auch überall Hunde und Katzen, die zwischen den Füßen herum laufen) und die Küche von außen
Es war für mich als Anthropologin einer der absoluten Highlights und ich bin sehr dankbar, dass ich mit Clau und Fer dahin durfte und diese tolle Gelegenheit hatte. Ich hab die Zeit mit den beiden so sehr genossen und ich vermisse sie jetzt schon. Ich hoffe, sie kommen mal in den Schwarzwald.
In Tulum angekommen, sind wir zum Hostel nicht von der Hauptstraße gekommen, sondern durch die Slums gefahren. Dort wohnen 'Invasoren', die das Land einfach okkupiert haben und durch das Gesetz in dieser Region Quintana Roo nicht rausgeschmissen werden dürfen. Sie haben sich irgendeine Behausung zusammen gebaut, aus Blech, Holz, egal und wohnen seitdem hier ohne fließend Wasser, Strom und Müllabfuhr. Klar, dass der Müll dann überall daneben herum liegt. Plötzlich Asphalt, Hotel-Baustelle und alles piekfein sauber. Acha, mein Hostel.
Mit Pool, umsonst Yoga morgens und einem Ruhebereich, in dem ich hier gerade schreibe.
Ich wollte noch einen oder zwei Tacos essen, und hab mir vorher eine Straße in der Nähe ausgesucht. Vor dem Hostel ist die Hauptstraße, die links ins Zentrum führt und rechts zu den Stränden, alles nicht so um die Ecke. Hierzu laufen hauptsächlich Touristen herum, es ist alles total aufwendig, chic und teuer und beleuchtet.
Ich bin also einfach eine Straße nach links abgebogen, direkt an diese Tourimeile anschließend. Hier bereits kein Asphalt mehr, Lehm und Schotter, dunkel ohne Beleuchtung, und hier treffe ich keinen Touristen. Dann kam auch schon die Taquería für die Einheimischen. Quesadilla statt für 50 oder mehr pro Taco, habe ich 30 bezahlt, die war sehr lecker.
Ich finde das wirklich hochspannend, dass die meisten einfach in diese chicen Restaurants gehen. Letztes Jahr, als ich die Pauschalreise hatte, sind wir ausschließlich in solche Restaurants gegangen und deswegen war das auch so teuer alles. Und jetzt hole ich das endlich nach, ich will gar nicht in diese Restaurants. Bisher habe ich die europäische Küche noch nicht vermisst.
Ich will ja schließlich die Sprache üben, mit den Leuten in Kontakt kommen. Also, Tulum, das wusste ich schon vorher, ist nichts für mich. Ich will hier die Maya Ruinen angucken, schnorcheln und vielleicht schaffe ich es noch die Cenotes anzugucken.
Ich mag diese kleinen Dörfer mit wenig Touristen. Um ehrlich zu sein, konnte ich außer wegen der tollen Tauchspots den Hype um die Isla Cozumel nicht verstehen. Ich hab da kaum spanisch gesprochen, konnte mein Englisch erheblich verbessern. Aber ja, ich hab tolle Leute kennengelernt und hab mich wohl gefühlt.
Znowu coś nowego🤩🤩🤩Maya się rozkręca 🤗😘
Super Beitrag, wunderschöne Fotos und tolle Erlebnisse ❣️🥰😍😚😘❤❤❤❤