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mayauramowicz

Valle del Antón

Morgens nahm ich den Bus um sieben, der nach Soná fuhr. Der nächste Bus nach Panama fuhr aber erst über eine Stunde später los und so nahm ich einen kleinen colectivo nach Santiago und von dort eine halbe Stunde später den Bus bis zur Abzweigung nach Valle del Antón. Dort nochmal eine halbe Stunde auf den letzten colectivo gewartet, der über eine Stunde in die Berge fuhr. Insgesamt war ich also knapp sieben Stunden unterwegs. Erste Regel bei Fahrten: Es dauert länger als man denkt. Und zweite Regel: noch länger.

Ich hatte mich auf ein kühleres Klima in den Bergen gefreut. Nein, es war ebenfalls sehr heiß. Nicht so heiß wie in Santa Catalina, mit einer Luftfeuchtigkeit mit bis zu 75% ist das nicht so schnell zu toppen.

Ich checkte in das sympathische Hostel ein und erkundigte mich, was ich noch am gleichen Tag unternehmen könnte. Erstmal ging ich zu einem Restaurant, welches mir die Schweizerin Joanne empfohlen hatte. Ich aß coq au vin, was ganz gut war, mal was anderes.

Ich beschloss, zum Sonnenuntergang auf den Cerro Cariguana zu laufen. Stetig bergauf über Schotter war ich zunächst kurz allein da oben

Schöne Sicht auf die umgebenden Berge und den Ort. Oben traf ich auf ein Pärchen und einen jungen Blonden. Er lief mit seinen FlipFlops kurze Zeit vor mir den gleichen Weg, den ich auch laufen wollte, es führte einen anderer Weg herunter, ich wollte weder den gleichen, noch den blöden Schotter steil runter laufen. Anfangs, auf dem Kamm, flogen Schwalben (?) mit Stürzflügen über meinen Kopf, das hörte sich immer so an wie ein abstürzendes Flugzeug. Hatten die hier ein Nest und waren deswegen so aggressiv? Ich lief schneller, aber immer noch vorsichtig, da es jeweils links und rechts steil herunter ging. Dann tauchte ich in den dunklen Nadelwald ein. Gut, dass ich meine Stirnlampe mit hatte! Und die Windjacke ließ ich als Schutz gegen Stürze, Mücken und vllt den Vögeln an. Der Weg war etwas heller als der Waldboden, dann aber verlor er sich unter den Nadeln. Ich hatte mapsme herunter geladen (schade, dass ich das nicht früher gemacht hatte!) und fand durch einige Anstrengung durch das Dickicht wieder den Weg im dunklen Wald. Das passierte mir zwei Mal, dann musste ich wieder hoch auf den Bergrücken zu den komischen Vögeln. Ich musste an Hitchcock denken. Ich kenne ein paar Leute, die seit dem Film Angst vor Vögeln haben und ich hatte auch schon eine ähnliche Begegnung mit Möwen, die ihre Nester beschützt haben, mit ihren Stürzflügen, auf den Azoren gehabt. Da bin ich ausgerutscht und hab mir eine Schürfwunde und ein Loch im Shirt zugelegt.

Irgendwann war der Weg einfacher, ich begegnete einem Mann mit Handy als Beleuchtung und dann noch mehr Leuten, die hoch liefen -was wollten die da? Kurz darauf holte ich den FlipFlop Blonden ein, David aus Frankreich. Er hat mit Anfang 20 schon entschieden, ein etwas anderes Leben zu führen. Heute ist er 30 und hat ein paar Jahre bei nachhaltigen Projekten in Guadalupe gearbeitet. Jetzt überquert er mit zwei anderen den Pazifik mit dem Segelboot bis französisch Polonesien, wo er dann irgendwas arbeiten wird.

Später kam er noch auf ein Getränk im Hostel vorbei und wir aßen kolumbianisch zusammen. Das Essen sah hübsch aus

 

Am nächsten Tag bin ich auf die Pozo Azul Wasserfalltour mit gegangen. Dabei war auch eine junge deutsche Familie mit einem 14 Monate alten Kind. Der Weg ging auch zum Teil mit einer Leiter rüber und spätestens als ich den Vater sah, wie er sein Kind über einen Felsen auf dem Arm trägt, dachte ich, krass, das hätte ich nie gemacht. Aber er war sich da wohl sehr sicher. Beide sehr sportlich. Und sprangen abwechselnd von Felsen und noch höher herunter. Ich bin nur einmal gesprungen, fünf Meter reichen da aus.

Wir sind dann noch weiter zu den höheren Wassersfällen ohne Sachen, also ohne Fotos.

Es war ein schöner Ausflug, entspannt mit netten Leuten. Die anderen, drei Jungs waren aus dem Libanon. Wirklich nette Gruppe. Das ist nicht immer so.

Ich musste ja noch nach Panama fahren und wollte vor Anbruch der Dunkelheit dort sein. Um halb drei fuhr ein colectivo bis zur großen Straße runter und kurze Zeit später ein Bus nach Panama. Ich wusste natürlich gar nicht, bis wohin der fährt. Aber alle Busse fahren über den großen Busbahnhof Albrook. Da musste ich mich erst Mal informieren, was nicht einfach war. Ich fragte, wie ich denn zur Altstadt käme. Gut, dass ich eine Metro Haltestelle nannte, denn die Altstadt ist nochmal woanders. Für die Metro braucht man eine extra Karte, wie auch für die Busse, die man mit Geld auflädt. Drei Stationen weiter war ich an der vom Hostel nächsten Haltestelle angekommen. Es waren nur sieben Minuten zu laufen, die mir aber an zwei Straßen unbehaglich waren. Ja, das erinnerte mich etwas an San José.

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1 Comment


Adam Domaradzki
Adam Domaradzki
May 08, 2023

🤩🤩🤩jak w raju👍👍👍

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